Alexander Aljechin – eben deswegen

Gerade deswegen - Alexander Aljechin in Pariser Cafe 1928

Ein schwüler Sommertag in Paris

Eben deswegen

An einem sonnigen Nachmittag im Paris des Jahres 1928, nur ein Jahr nachdem Alexander Aljechin in einem denkwürdigen Wettkampf den kubanischen Großmeister José Raúl Capablanca besiegt und sich den Weltmeistertitel im Schach erobert hatte, fand eine bemerkenswerte Begegnung statt, die in die Annalen der Schachgeschichte eingehen sollte. Dieser Triumph über Capablanca, der bis dahin als nahezu unbesiegbar galt, hatte Aljechins Ruf als Schachgenie zementiert und ihm Bewunderer sowie Herausforderer aus aller Welt eingebracht. Erfahre warum die zwei Worte „eben deswegen“ Einzug in die Schachgeschichte gefunden haben.

Aljechin betritt Pariser Café

Während Aljechin die Boulevards von Paris durchstreifte, getragen von der Leichtigkeit des französischen Sommers und dem Ruhm seines kürzlich errungenen Titels, wurde sein Weg von einem kleinen, unauffälligen Café gesäumt. Angezogen von der Aussicht auf eine kurze Rast und vielleicht inspiriert von dem Wunsch, dem Spiel, das ihm so viel bedeutet hatte, nahe zu sein, trat er ein. Das Café, ein beliebter Treffpunkt für Schachliebhaber, war gefüllt mit dem leisen Klirren von Kaffeetassen und dem gedämpften Summen von Gesprächen, überlagert vom gelegentlichen Klicken der Schachfiguren.

… und wird prompte herausgefordert

Kaum hatte Aljechin Platz genommen, um seine Umgebung zu genießen, fiel sein Blick auf eine Gruppe von Personen, die sich leidenschaftlich einem Schachspiel widmeten. Es dauerte nicht lange, bis ein selbstbewusster Herr mittleren Alters, der offensichtlich nichts von Aljechins wahrer Identität ahnte, auf ihn zutrat und ihn zu einer Partie herausforderte. Mit dem bescheidenen Lächeln eines Mannes, der die Höhen und Tiefen des Schachspiels mehr als einmal erlebt hatte, nahm Aljechin die Herausforderung an.

Aljechin unterbreitet ein unmoralisches Angebot und gibt einen Turm vor

Als sie sich an den Tisch setzten, um die Partie zu beginnen, bot Aljechin, ganz der Weltmeister, seinem Gegner großzügig einen Turm vor – ein Angebot, das aus seiner tiefen Kenntnis des Spiels und einem Schuss spielerischer Überheblichkeit geboren war. Der Herausforderer, zuerst überrascht und leicht verärgert über das vermeintliche Mitleid, protestierte, nur um von Aljechin mit den Worten „Eben deswegen!“ besänftigt zu werden. Dieser Austausch, geprägt von Aljechins Witz und Weisheit, verlieh der Begegnung eine zusätzliche Ebene der Erheiterung und des Respekts.

Warum? – eben deswegen!

eben deswegen
„Eben deswegen“

Die Partie, die folgte, war mehr als nur ein Spiel; sie war eine Darbietung von Aljechins Meisterschaft, eine Demonstration der Schönheit des Schachs, die die umstehenden Zuschauer in ihren Bann zog. Obwohl Aljechin seinem Gegner einen Turm vorgegeben hatte, spielte er mit einer solchen Eleganz und Präzision, dass der Ausgang des Spiels nie wirklich in Frage stand. Als die Partie endete, stand nicht nur der Sieg Aljechins fest, sondern auch die Bewunderung und der Respekt des Herausforderers und der Zuschauer, die Zeugen dieser unerwarteten und unvergesslichen Begegnung geworden waren.

Aljechins unvergessliche Lektion im Herzen von Paris

Diese Episode, die sich in einem kleinen Pariser Café abspielte, wurde nicht nur zu einer beliebten Anekdote unter Schachfans, sondern auch zu einem Symbol für Aljechins Großzügigkeit, seinen Humor und seine unübertroffene Fähigkeit, die Menschen durch das Schachspiel zu verbinden und zu inspirieren. Es war eine Erinnerung daran, dass hinter jedem Zug auf dem Schachbrett nicht nur Strategie und Intelligenz, sondern auch Menschlichkeit und eine tiefe Liebe zum Spiel stehen. Eben deswegen sollten wir diese Anekdote niemals vergessen.

Als der Staub sich in dem kleinen Pariser Café an jenem denkwürdigen Nachmittag im Jahr 1928 legte, blieb mehr zurück als nur das Echo einer außergewöhnlichen Schachpartie. Alexander Aljechin, der sich still unter die Menschen mischte, hinterließ eine bleibende Lektion in Demut und Meisterschaft, die weit über das Schachbrett hinausging. Die Begegnung, ein scheinbar einfaches Spiel, verwandelte sich in eine Offenbarung der tiefen Verbundenheit zwischen Geist und Spiel, zwischen Weltmeister und Amateur. In diesem Café, unter den wachsamen Augen der Pariser Schachliebhaber, verkörperte Aljechin nicht nur den Geist des Wettbewerbs, sondern auch die universelle Sprache der Herausforderung und des Respekts.

Diese Geschichte „eben deswegen“, geprägt von einem einzigen Nachmittag, erinnert uns daran, dass wahre Größe nicht in der bloßen Demonstration von Fähigkeiten liegt, sondern in der Fähigkeit, andere zu inspirieren und zu erheben. Aljechins Großzügigkeit, sein Spiel einen Turm vorzugeben, war ein Zeichen seiner Überlegenheit, doch seine Bereitschaft, auf gleicher Ebene zu spielen, offenbarte seine wahre Meisterschaft. In der Stille des Pariser Cafés lebte die Essenz des Schachs auf: ein Spiel der unendlichen Möglichkeiten, der Strategie und der menschlichen Verbindung.

Auch heute hast Du die Möglichkeit, weniger in Pariser Cafes als mehr auf einer der vielen Opens Dein Können zu beweisen!

Weitere interessante Beiträge aus der Welt des Schachs

  • Taoismus, Schach und 1 Feuervogel
    Kreisklasse A Karlsruhe, 6. Spieltag, ÜBÜ Karlsruhe II vs. SC Waldbronn Am Samstag war mal wieder Spieltag in der Kreisklasse A. Und zum dritten Mal diese Saison bin ich im Einsatz. Dieses Mal ging es gegen einen Verein, in welchem ich vor 20 Jahren selbst einmal Mitglied war, dem SC ÜBÜ Karlsruhe. Hier erfährst Du…
  • ELO-Revolution 2024: FIDEs neue Bewertungs- und Titelregelungen
    Die internationale Schachwelt erlebt eine bedeutende Wende, denn ab dem 1. Januar 2024 tritt ein frisches Set an Bewertungs- und Titelregelungen in Kraft, die von der FIDE, der Internationalen Schachföderation, beschlossen wurden. Ab März 2024 wirst Du die Auswirkungen dieser Regeländerungen spüren, die darauf abzielen, das Bewertungssystem zu verbessern und aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.
  • Alexander Aljechin – eben deswegen
    An einem sonnigen Nachmittag im Paris des Jahres 1928, nur ein Jahr nachdem Alexander Aljechin in einem denkwürdigen Wettkampf den kubanischen Großmeister José Raúl Capablanca besiegt und sich den Weltmeistertitel im Schach erobert hatte, fand eine bemerkenswerte Begegnung statt, die in die Annalen der Schachgeschichte eingehen sollte.
  • Breaking News: Grenke Chess Open 2024 findet statt – und ich bin dabei!
    Das GRENKE Chess Festival, einschließlich des GRENKE Chess Open, kehrt nach einer pandemiebedingten Absage im Jahr 2020 fulminant zurück. Das Turnier findet vom 28. März bis 1. April statt, wobei der Preisfonds unverändert bei 70.000 Euro liegt.
  • Die Geheimnisse um die ELO-Zahl im Schach enthüllt
    In Schachturnieren ist ein Bewertungssystem sehr wichtig, weil es dabei hilft, die Spielstärke der Spieler zu vergleichen. Das System entscheidet, gegen wen du spielst und in welchen Turnieren du mitspielen darfst. Manchmal dürfen nur Spieler mit einem bestimmten Rating bei einem Turnier mitmachen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert